Das Leben beschenkt uns oft mit neuen unverhofften Möglichkeiten. Die phänomenologische Aufstellungsarbeit war und ist für mich solch eine neue unverhoffte Möglichkeit gewesen, mich selbst und mein Leben in neuen kraftvollen Perspektiven zu sehen.
Sie hat mir gezeigt, dass ich nur im gegenwärtigen Moment tiefgreifenden Kontakt und Vertrauen finde zu dem, was mich umgibt und hält. Mein eigenes Leben.
Die Vergangenheit ist in einem besonderen Sinne dabei immer noch gegenwärtig. Sie wirkt auf seltsame Art und Weise auf mein jetziges Sein ein. Z.B. über Stimmungen und Gefühle, die ich zwar kenne, aber oftmals nicht kontrollieren kann. Wenn ich tiefer schaue, finde ich Schatten meiner Kindheit, die die Macht haben mein System plötzlich zu übernehmen und die Geschicke der momentanen Situation in eine andere und oftmals unerwünschte Richtung zu lenken, die ich später bereuen kann.
Wenn ich diesen Mustern bewusst werde, wahrnehme und ganz zu mir nehme, dann kann ich aufhören, die Ursachen für mein Handeln bei anderen Menschen oder Gegebenheiten finden zu wollen.
Ich nehme die Verantwortung zu mir! Und damit nehme ich auch die Kontrolle über und die Kraft in meinem Leben zu mir zurück. Gleichzeitig realisiere ich, welches Universum an unbewussten Regungen, Geschichten und Stimmen in meinem Wesen existiert und wie sehr ich verbunden bin mit meiner Familie, meinen Ahnen und mit dem Leben selbst.
Auf unglaubliche Weise offenbart sich meine Liebe zu meinen Ahnen. Ich bleibe treu und loyal. Auch den negativen Aspekten, von denen ich mich trennen möchte. Solange, bis das Verständnis vollständig in mich einsinkt, dass ich mit beiden Beinen auf dem Boden stehe und mein eigenes Leben auf meine Weise bestimmen kann.
Jetzt mit dem nötigen Abstand zu allem, was damals war, kann ich meine Liebe zu dem, was damals war, erkennen und da sein lassen, wo sie damals richtig war. Denn wenn wir im Widerstand gegenüber dem ist, was ist, sind wir etwas anderem treu in uns, was damals war und uns geholfen hat zu überleben. Wenn ich das sehe, bin ich frei!
Diese Gedanken sind inspiriert von einem meiner Lehrer, Thomas Gessner.
Ich bin zutiefst dankbar, dass ich die nächsten zwei Jahre weiter bei ihm lernen kann und so meine Art, mich demütig in Aufstellungen als Leiter zu Verfügung zu stellen, festigen kann.
Ich freue mich sehr über das Vertrauen, dass ich in meiner weiteren Arbeit von Dir bekomme.